Die Kontroverse um Palmöl: Warum wir dringend eine Alternative brauchen -

Palmöl ist das am meisten konsumierte Pflanzenöl der Welt. Man schätzt, dass fast die Hälfte aller Lebensmittel und Kosmetikprodukte in den Supermarktregalen Palmöl enthalten. Doch der Anbau dieses weit verbreiteten und vielseitigen Rohstoffs ist nach wie vor ein Hauptgrund für die Abholzung der Wälder. Darüber hinaus führt die steigende Nachfrage nach Palmöl dazu, dass einige Tiere fast ausgerottet werden.

Lebensmittelexperten suchen seit langem nach einer Alternative zu Palmöl, und ein Forscherteam aus Schottland hat vielleicht die Antwort gefunden. Unterdessen hält die Kontroverse um diese billige und effiziente Pflanze an. Aber warum hat dieses Öl einen so schlechten Ruf, und welche anderen Lösungen werden geprüft, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten?

Klicken Sie sich durch diese Galerie und erfahren Sie, warum wir eine Alternative zu Palmöl brauchen.

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Was ist Palmöl? -

Palmöl ist das weltweit am meisten verwendete Pflanzenöl. Es wird aus der Frucht der Ölpalme gewonnen, genauer gesagt aus dem Mesokarp (rötliches Fruchtfleisch) oder der Frucht.

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Wo kommen Ölpalmen vor? -

Früher gab es Palmölbäume nur in Afrika, heute werden sie auch in Asien, Nord- und Südamerika angebaut.

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In der ganze Welt produziert -

Indonesien und Malaysia liefern über 85 % des weltweiten Palmölangebots. Aber es gibt noch 42 andere Länder, die ebenfalls Palmöl produzieren.

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Eine oft verwendete Zutat -

Es ist ein äußerst vielseitiges Öl, das in fast 50 % der verpackten Produkte in Supermärkten zu finden ist, von Brot und Eiscreme bis hin zu Pizza, Schokolade und Donuts.

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Nicht nur in Lebensmittel zu finden -

Palmöl findet sich auch in Toilettenartikeln wie Zahnpasta, Deodorant und Shampoo sowie in mehr als 70 % der Kosmetika, einschließlich Lippenstift.

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Tierfutter -

Palmfettsäuredestillat (PFSD), das Destillat, das bei der Raffination von Palmöl anfällt, wird in großem Umfang als Tierfutter verwendet.

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Biokraftstoff aus Palmöl -

Biokraftstoff auf Palmölbasis wird in vielen Teilen der Welt verwendet. Die Europäische Kommission hat jedoch offiziell eine Maßnahme zur schrittweisen Abschaffung der Verwendung von Palmöl bis zum Jahr 2030 gebilligt, wie das Center for International Forestry Research (CIFOR) mitteilt.

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Sehr beliebt -

Es sind die vielen verschiedenen Eigenschaften und Funktionen von Palmöl, die es so nützlich und so beliebt machen.

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Sehr vielseitig -

Palmöl hat bei Raumtemperatur eine halbfeste Konsistenz und eignet sich daher gut als Aufstrich. Zudem ist es oxidationsbeständig, wodurch es die Haltbarkeit von Produkten verlängern kann. Darüber hinaus bleibt es auch bei hohen Temperaturen stabil und verleiht frittierten Produkten wie Pommes eine knusprige Textur.

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Mögliche gesundheitliche Vorteile -

Obwohl Palmöl zu etwa 49 % aus gesättigten Fetten besteht, hat es eine Reihe von potenziellen gesundheitlichen Vorteilen. Es ist reich an Antioxidantien, darunter Vitamin E. Dieses Vitamin soll gut für das Gehirn sein.

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Senkt bestimmte Gesundheitsrisiken -

In einigen Studien wurde das in Palmöl enthaltene Vitamin E auch mit einer besseren Herzgesundheit in Verbindung gebracht. Laut Healthline scheint Palmöl generell positive Auswirkungen auf die Risikofaktoren für Herzerkrankungen zu haben, einschließlich der Senkung des LDL-Cholesterins (schlechtes Cholesterin) und der Erhöhung des HDL-Cholesterins (gutes Cholesterin). Es sind jedoch weitere Studien am Menschen erforderlich, um die gesundheitlichen Vorteile des Öls insgesamt zu bewerten.

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Eine effiziente Ernte -

Die Ölpalme ist die effizienteste Ölpflanze in Bezug auf die Flächennutzung. Sie benötigt weniger als die Hälfte der Anbaufläche anderer Pflanzen, wie z. B. Sonnenblumen oder Sojabohnen.

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Ein ganzjährig verfügbares Gut -

Außerdem kann Palmöl fast das ganze Jahr über geerntet werden, was es zu einer äußerst attraktiven Kulturpflanze für Landwirte und Kleinbauern macht, die sich auf die stetigen Einnahmen aus dem Palmöl verlassen können.

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Palmöl und Abholzung der Wälder -

Zumindest auf dem Papier überwiegen die Vorteile von Palmöl bei weitem die negativen Aspekte dieser vielseitigen Pflanze. Aber es gibt ein Problem: Palmöl war und ist eine der Hauptursachen für die Abholzung der Wälder.

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Eine Belastung für den Boden -

Nach Angaben von BBC hat sich die weltweite Landnutzung für Palmöl von 3,3 Millionen Hektar im Jahr 1970 auf 28,7 Millionen Hektar im Jahr 2020 fast verneunfacht.

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Wert in Milliardenhöhe -

Vantage Market Research schätzt den Wert der weltweiten Palmölindustrie auf 62,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Und die Nachfrage wächst so stark, dass diese Zahl bis 2028 auf 75,7 Milliarden US-Dollar ansteigen dürfte. Doch dieser globale Wert hat einen hohen Preis.

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Gefährdung von Wildtieren -

Die Abholzung hat riesige Gebiete der artenreichsten Wälder der Welt dezimiert und den Lebensraum von bereits stark bedrohten Arten wie dem Orang-Utan, dem Pygmäenelefanten und dem Sumatra-Nashorn zerstört.

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Erschreckende Zahlen -

Das Ergebnis dieses unersättlichen Strebens nach Palmöl hat allein in den letzten 16 Jahren zum Tod von schätzungsweise 100.000 Orang-Utans geführt, so die in Current Biology veröffentlichten Daten.

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Fördert den Klimawandel -

Die Umwandlung von Regenwald in Plantagen trägt ebenfalls zum Klimawandel bei. Die kohlenstoffreichen Torfböden stoßen riesige Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre aus, was die globale Erwärmung weiter beschleunigt.

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Eine geht hoch, eine andere kommt runter -

Hinzu kommt, dass Ölpalmen im Durchschnitt bis zu 30 Jahre alt werden. Sobald die Palmen zu hoch wachsen und es schwierig wird, die Früchte zu erreichen, werden sie gefällt, um Platz für neue Palmen zu schaffen, was die Abholzung weiter verschärft.

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Ausbeutung von Arbeitskräften -

Neben den Umweltproblemen gibt es nach wie vor schwerwiegende Probleme in Bezug auf Kinderarbeit und die Ausbeutung von Arbeitern im gesamten Palmölsektor, auf die Amnesty International in seinem Bericht "Der große Palmölskandal: Arbeitsmissbrauch hinter großen Markennamen" von 2016 hingewiesen hat.

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Gibt es eine Alternative zu Palmöl? -

Einem Bericht von BBC vom September 2023 zufolge glaubt ein schottisches Forscherteam, die "Heilige Gral"-Alternative zu Palmöl gefunden zu haben.

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PALM-ALT -

Lebensmittelexperten der Queen Margaret University (QMU) in Edinburgh behaupten, dass ihr neuer, zu 100 % pflanzlicher Inhaltsstoff namens PALM-ALT besser für die Umwelt sei.

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Eine gesündere Option -

Hergestellt aus einem Nebenprodukt der Leinsamenindustrie sowie natürlichen Ballaststoffen und Rapsöl und mit 80 % weniger gesättigten Fettsäuren und 30 % weniger Kalorien wird PALM-ALT vom QMU-Team als deutlich gesündere Alternative gepriesen.

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Gleich, aber anders -

Die Konsistenz von PALM-ALT wird als Mayonnaise-ähnlich beschrieben, ähnlich wie bei Palmöl. Auch der Geschmack soll gleich sein.

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Halten Sie Ausschau danach -

Das QMU-Team hat eine internationale Patentanmeldung für PALM-ALT erhalten, und die Gespräche mit potenziellen Herstellern werden nun beginnen.

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Die Arbeit des RSPO -

Unterdessen fordert der World Wildlife Fund Unternehmen und Verbraucher auf, nur Palmöl zu kaufen und zu verwenden, das vom Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO) zertifiziert ist.

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Eine nachhaltigere Ernte -

Als globale, gemeinnützige Organisation mit freiwilligen Mitgliedern konzentriert sich der RSPO darauf, Akteure aus der gesamten Palmöl-Lieferkette zusammenzubringen, um globale Standards für nachhaltiges Palmöl zu entwickeln und umzusetzen.

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Auf eine bessere Zukunft hinarbeiten -

Der RSPO ermutigt die Unternehmen, strenge Maßnahmen zu ergreifen, um die Abholzung von Wäldern, die Umwandlung anderer natürlicher Ökosysteme (z. B. Torfmoore) und Menschenrechtsverletzungen aus ihren Lieferketten zu verbannen.

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Standards setzen -

Ebenso wichtig ist, dass der RSPO die Unternehmen auffordert, bei der Verwendung und Beschaffung von Palmöl transparent zu sein und sicherzustellen, dass sie wissen, von wem sie es kaufen und wo es produziert wurde.

Quellen: (National Institutes of Health) (CIFOR) (Healthline) (Vantage Market Research) (Current Biology) (BBC) (Amnesty International) (RSPO)

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