Es kommt nicht nur durchs Schwimmen!
Entspannung oder Folter? Etliche Menschen nutzen sogenannte "Eisbäder". Das ist in den letzten Jahren besonders bei Fitness-Fans und Wellness-Begeisterten richtig beliebt geworden, vor allem durch Leute wie dem niederländischen Sportler Wim Hof (man nennt ihn auch "The Iceman"), der dafür bekannt ist. Es gibt viele positive Effekte – es heilt Entzündungen und sorgt beispielsweise für einen Adrenalinkick und damit bessere Laune. Aber wie bei allem gibt es auch einige Nachteile. Deshalb ist es wichtig, die Vor- und Nachteile zu kennen, bevor Sie einfach loslegen. In dieser Galerie erfahren Sie, was passiert, wenn Sie ins kalte Wasser springen, wie Ihr Körper reagiert und ob die Vorteile die Nachteile überwiegen.
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Eisbaden ist eine Form der Kryotherapie, bei der Ihr Körper in kaltes Wasser getaucht wird.
Die extrem niedrigen Temperaturen in einem Eisbad oder einem Kaltwasserbad entziehen dem Körper Wärme und senken die Körpertemperatur, wodurch sich die Durchblutung verändert.
Einige Leute, die sich ins kalte Wasser wagen, gehen nur mit den Füßen oder bis zum Bauch hinein, während die ganz Mutigen gleich bis zum Hals eintauchen und sogar den Kopf unter Wasser stecken!
Eine Entzündung ist eine natürliche Reaktion auf eine Verletzung oder Infektion. Darüber hinaus kann es, wenn es lang anhaltend oder chronisch ist, zu Herzerkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen führen.
Es ist möglich, dass die kalten Temperaturen dazu beitragen, Entzündungen zu lindern, indem sie die Blutgefäße verengen. Wenn dies geschieht, nimmt die Durchblutung ab und die Heilung kann beginnen.
Studien über Kaltduschen, was dem Kalttauchen ähnlich ist, zeigen, dass es das Immunsystem von ansonsten gesunden Erwachsenen stärken kann.
Laut den National Institutes of Health (NIH) stärkt wiederholtes Eintauchen in kaltes Wasser das Immunsystem leicht. Das passiert, weil der Körper beim Frösteln und durch erhöhte Mengen an bestimmten Hormonen, den Katecholaminen, seinen Stoffwechsel anregt.
Das Eintauchen in eiskaltes Wasser kann viele positive Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben. Wenn Sie plötzlich kalten Temperaturen ausgesetzt sind, können sich Ihre Blutgefäße verengen und dann erweitern, was die Durchblutung verbessert.
Darüber hinaus kann dieses "Training" Ihres Herzens und Ihrer Blutgefäße im Laufe der Zeit zu einem gesünderen Herz-Kreislauf-System beitragen.
Es gibt zahlreiche Untersuchungen, die Kälteeinbrüche mit einem vorübergehenden Stimmungsaufschwung in Verbindung bringen!
Es wird angenommen, dass das Eintauchen des Gesichts in eiskaltes Eiswasser das parasympathische Nervensystem aktivieren kann. Dies veranlasst den Körper, sich nach einem stressigen Ereignis zu entspannen.
Die kalten Temperaturen, die mit einem Eisbad oder einem Tauchgang einhergehen, lassen Ihren Körper zittern. Der Körper produziert dann fünfmal mehr Wärme als im Ruhezustand.
Laut einer Rezension aus dem Jahr 2022 im International Journal of Circumpolar Health führt das oben erwähnte Zittern zu einem Anstieg der Stoffwechselrate, was dazu beitragen kann, dass Sie im Ruhezustand mehr Kalorien verbrennen.
Viele SportlerInnen nutzen Eisbäder, um Muskelkater und -steifheit vorzubeugen und so die Regeneration zu verbessern.
In einer Untersuchung der Sportmedizin aus dem Jahr 2023 konnten die TeilnehmerInnen, die Eisbäder in kaltem Wasser praktizierten, den Kreatinkinasespiegel senken. Bedeutet: Verletzungen vorbeugen und Muskelkater nach dem Training hinauszögern.
Der Kontakt mit kaltem Wasser, beispielsweise durch Eintauchen in kaltes Wasser, kann die Insulinsensitivität verbessern und letztendlich die Insulinresistenz verringern.
Das kalte Wasser kann eine Art Training sein, denn wenn Sie zittern, werden die Muskeln aktiviert. Darüber hinaus gibt es Studien, die zeigen, dass es bei der Behandlung von Typ-2-Diabetes nützlich sein könnte.
Im Jahr 2022 veröffentlichte die American Heart Association einen Artikel, in dem es hieß, dass Wasser dem Körper besser Wärme entziehen kann (im Vergleich zu Luft). Tatsächlich kann Wasser dies 25-mal schneller tun. Daher kann es auch in Wasser, das nicht sehr kalt erscheint, zu Unterkühlung kommen.
Bei einem Kälteschock kommt es zu einer extremen Reaktion Ihres Körpers, die durch einen schnellen Abfall der Hauttemperatur verursacht wird.
Das Eintauchen in kaltes Wasser kann zu unwillkürlichem Keuchen, schnellem Atmen und sogar Hyperventilation aufgrund des Schocks führen. Dies kann zu weiteren Gefahren wie dem Ertrinken führen, wenn versehentlich Wasser eingeatmet wird.
Eisbäder sind definitiv nicht jedermanns Sache. Menschen mit Herzerkrankungen sollten besonders vorsichtig sein. Eine im Interactive Journal of Medical Research veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2022 besagt, dass Menschen mit zugrunde liegenden Herz- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in kaltem Wasser möglicherweise einem höheren Risiko ausgesetzt sind.
Mit zunehmendem Alter nimmt das Fett unter der Haut ab, wodurch es schwieriger wird, warm zu bleiben. Daher sind eiskalte Bäder nicht ratsam.
Es empfiehlt sich, mit einem 30-sekündigen Eisbad zu beginnen. Dann können Sie die Reaktion Ihres Körpers beobachten und sich bis zu mehreren Minuten hocharbeiten.
Derzeit gibt es keine Untersuchungen, die belegen, dass das Eintauchen des Kopfes von Vorteil ist. Wenn Sie dazu neigen, achten Sie darauf, dass kein Wasser in Ihre Ohren gelangt, um eine Ohrenentzündung zu vermeiden.
Nein, Eisbäder sind nicht nur etwas für SportlerInnen. Auch viele andere Menschen profitieren davon.
Es gibt keine Beweise, dass Eisbäder schädlich sind. Wenn Sie aber eine Vorerkrankung haben oder älter sind, sollten Sie sie besser vermeiden.
Eisbäder haben zahlreiche Vorteile, es gibt jedoch auch einige Dinge, auf die man achten sollte. Fragen Sie immer besser Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, um herauszufinden, ob Eisbäder für Sie und Ihre Gesundheit hilfreich sein könnten.
Quellen: (Coldture Wellness) (EatingWell) (Mayo Clinic) (Healthline) (National Library of Medicine) (NPR)
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Gesundheit Eisbad
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