Die Tötung von elf israelischen Olympiateilnehmern durch palästinensische Terroristen bei den Sommerspielen 1972 in München ist weiterhin eines der dunkelsten Kapitel der menschlichen Geschichte. Die von den Veranstaltern angekündigten "heiteren Spiele" wurden zu allem anderen. Auch wenn das Attentat schon vor über 50 Jahren stattgefunden hat, erinnert es uns heute an den scheinbar endlosen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern und die zahllosen Leben, die dieser schon auf beiden Seiten gekostet hat.
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Die 20. Olympischen Sommerspiele von 1972 fanden in München vom 26. August bis zum 11. September statt.
Tausende AthletInnen aus über 120 Ländern feierten die Eröffnungsfeier der Spiele, die von den Veranstaltern als "heitere Spiele" angekündigt worden waren.
Darunter waren auch teilnehmende SportlerInnen aus Israel. Am 1. September gedachte das israelische Olympiateam den Opfern des Nationalsozialismus bei einem Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau vor den Toren von München.
Während der zweiten Veranstaltungswoche schlichen sich jedoch am 5. September um 4:10 morgens acht Mitglieder der Fraktion Schwarzer September der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Trainingsanzügen verkleidet ins Olympische Dorf.
Die palästinensischen Kämpfe verschafften sich dann gewaltsam Zutritt zu der Unterkunft des israelischen Olympiateams in der Connollystraße 31.
Bei dem entstehenden Kampf wurde Mosche Weinberg, ein Ringertrainer, erschossen. Gewichtheber Yossef Romano verlor ebenfalls sein Leben. Neun weitere Sportler wurden als Geiseln genommen. Das Bild zeigt die elf israelischen Sportler und Trainer, von oben links nach rechts: Yossef Gutfreund, Mosche Weinberg, Yossef Romano, David Berger, Mark Slavin und Yakov Springer. Untere Reihe von links nach rechts: Ze'ev Friedman, Amitzur Shapira, Eliezer Halfin, Kehat Shorr und André Spitzer.
Es entstand eine Pattsituation. Die Terroristen verlangten die Freilassung von über 200 palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen.
Sie bestanden ebenfalls auf der Freilassung von Andreas Baader und Ulrike Meinhof von der Roten Armee Fraktion und der Befreiung von Kōzō Okamoto der japanischen Roten Armee, der für das Massaker an 26 Passagieren am 30. Mai 1972 am Flughafen Ben-Gurion verantwortlich war.
Innerhalb von wenigen Stunden hatten sich Fotografen, Journalisten und Fernsehcrews nahe des Olympischen Dorfes versammelt.
Ein geplanter Rettungsversuch wurde abgebrochen, nachdem die Polizeibeamten, die sich über den Wohnungen, in denen die Geiseln festgehalten wurden, in Position brachten, auf der Liveübertragung im Fernsehen zu sehen waren.
Die Gespräche zwischen den Geiselnehmern und den Behörden gingen weiter. Die Attentäter weiteten ihre Forderungen aus und verlangten die Bereitstellung eines Passagierflugzeugs, das sie an einen sicheren Ort in den Nahen Osten fliegen sollte.
Der Verhandlungsdelegation saß Hans-Dietrich Genscher, damaliger Innenminister, vor. Er lehnte ab, dass eine israelische Spezialeinheit nach Deutschland entsandt wurde, um mit der Krise umzugehen.
Stattdessen bot er sich selbst als Geisel an unter der Bedingung, dass die israelischen Sportler freigelassen würden. Dieses Angebot wurde abgelehnt sowie auch das Angebot eines unbegrenzten Lösegelds.
Als die Spiele unterbrochen waren, stellten die Geiselnehmer ein Ultimatum und unterstrichen ihre Forderungen nach der Freilassung von Gefangenen aus israelischen und deutschen Gefängnissen. Schließlich führten die Terroristen ihre Geiseln um etwa 22 Uhr am 5. September aus dem Gebäude und in Busse, die sie zu den wartenden Hubschraubern bringen sollten, im Glauben ein Übereinkommen geschlossen zu haben.
Das Ziel war der Flughafen Fürstenfeldbruck, etwa 25 km westlich des Olympischen Dorfes. Dort stand ein Flugzeug für den Flug nach Kairo bereit. Dies war jedoch Teil eines komplexen und höchst gefährlichen Rettungsplans.
Die Hubschrauber landeten in Fürstenfeldbruck und gingen direkt in die Falle. Scharfschützen der Polizei waren an strategischen Punkten rund um den Flugplatz stationiert.
Zwei der Geiselnehmer waren aus dem Hubschrauber gestiegen, um das Flugzeug zu inspizieren, und stellten fest, dass keine Crew an Bord war. Sie verstanden, dass sie in eine Falle gelockt worden waren und liefen zurück zu den Hubschraubern.
Die Terroristen, die sich der Täuschung bewusst waren, alarmierten ihre Mitstreiter, als die Polizei das Feuer eröffnete. Bei dem folgenden Schusswechsel wurden alle Geiseln sowie der Polizist Anton Fliegerbauer getötet. Auch fünf der Terroristen kamen um.
Die israelischen Opfer wurden in die Münchner Synagoge gebracht.
Nach dem Massaker war München in höchster Alarmbereitschaft. Bewaffnete Polizeifahrzeuge wurden überall im Olympischen Dorf und auf den Straßen stationiert.
Am folgenden Tag, dem 6. September, wehte die olympische Flagge auf halbmast, während eine Gedenkzeremonie für die israelischen Opfer abgehalten wurde.
Die überlebenden Mitglieder des israelischen Teams gingen gemeinsam ins Stadium, um ihren getöteten Landsmännern Tribut zu zollen.
Gustav Heinemann, der damalige Bundespräsident, hielt eine feierliche Ansprache bei der Zeremonie, bei der er den getöteten Sportlern gedachte.
Die Stimmung im Olympiastadium war düster. Avery Brundage, Vorsitzender des Olympischen Komitees, erklärte einen Trauertag und fügte hinzu, dass die Spiele am folgenden Tag weitergehen sollten. Er sagte: "Wer werden eine Handvoll Terroristen nicht den olympischen Geist zerstören lassen."
Am 7. September bestiegen die Mitglieder des israelischen Olympiateams am Flughafen München-Riem einen Sonderflug mit den Särgen ihrer getöteten Kollegen.
Das Bild zeigt die Szenerie am Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv nach der Rückführung der sterblichen Überreste der Sportler.
Das Bild zeigt die Mutter eines der getöteten israelischen Sportler in ihrer Trauer über ihren Sohn bei seiner Beerdigung. Es war das erste Mal gewesen, dass der moderne israelische Staat Sportler zu Olympischen Spielen geschickt hatte.
Am 6. September 2017 wurde eine neue Gedenkstätte zur Erinnerung an das Münchner Olympia-Attentat eingeweiht.
Die Gedenkstätte befindet sich in der Nähe des ehemaligen olympischen Dorfes in einem Park und teilweise unter der Erde. Sie ist den zwölf Opfern gewidmet, den elf israelischen Sportlern und dem bayerischen Polizisten.
Quellen: (Britannica) (Jewish Telegraphic Agency)
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Erinnerung an den Terrorakt bei den Olympischen Sommerspielen
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Die Tötung von elf israelischen Olympiateilnehmern durch palästinensische Terroristen bei den Sommerspielen 1972 in München ist weiterhin eines der dunkelsten Kapitel der menschlichen Geschichte. Die von den Veranstaltern angekündigten "heiteren Spiele" wurden zu allem anderen. Auch wenn das Attentat schon vor über 50 Jahren stattgefunden hat, erinnert es uns heute an den scheinbar endlosen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern und die zahllosen Leben, die dieser schon auf beiden Seiten gekostet hat.
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