In verschiedenen Ländern rund um die Welt führen KlimawissenschaftlerInnen Experimente an Wäldern durch, um herauszufinden, wie diese mit einer wärmeren Welt umgehen können. Und obwohl diese Experimente noch lange nicht abgeschlossen sind, haben die Forschenden bereits einige faszinierende Entdeckungen über Bäume und deren Rolle für die Kühlung des Planeten gemacht.
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Da Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid und Methan den Planeten weiter erwärmen, arbeiten KlimawissenschaftlerInnen daran zu verstehen, wie sich die Erde an diese neue Realität anpassen kann.
Eine der zentralen Fragen ist, wie sich lebenswichtige Ökosysteme wie Wälder und Regenwälder an den Klimawandel anpassen werden und ob sie ihn überstehen können.
Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, führen verschiedene Forschende rund um die Welt Experimente in Wäldern durch.
Jedes Experiment ist anders, aber die Grundidee lautet, CO2 zwischen die Bäume zu pumpen, um die Atmosphäre in den kommenden Jahren nachzustellen.
Die Experimente laufen noch nicht lange, aber die Forschenden haben bereits einige faszinierende Entdeckungen darüber gemacht, wie Bäume unseren Planeten kühl halten.
In einem ruhigen Wald in Staffordshire in England führen Atmosphärenwissenschaftler Rob MacKenzie und sein Team ein solches Experiment durch.
Mithilfe einer komplexen Konstruktion aus einem Gerüst und Schläuchen pumpen sie CO2 zwischen ausgewachsene Eichen im Wald.
Diese Art von Experiment wird Free Air Carbon Dioxide Enrichment bzw. FACE genannt. Dabei wird untersucht, wie sich erhöhte CO2-Werte auf unterschiedliche Prozesse im Wald auswirken.
Das überschüssige CO2 wird durch zwei riesige Tanks am Rande des Waldes bereitgestellt, vor den Türen des Hauptquartiers des Projekts. In ihnen werden Abfälle anaerob verarbeitet.
Das überschüssige CO2 wird mithilfe von Rohren durch den Wald transportiert. Die Rohre haben an bestimmten Stellen Löcher, sodass das CO2 in die Luft entweichen kann.
Das entweichende CO2 bleibt nur etwa eine Minute lang in der Luft, bevor es entweder von den Bäumen aufgenommen wird oder sich in der umgebenden Luft verteilt.
Überall im Wald sind an strategischen Stellen Stationen verteilt, die Daten zum Beispiel zur Bodenzusammensetzung und Insektenpopulationen sammeln.
Grundsätzlich wollen die Forschenden einen Einblick gewinnen, wie sich erhöhte CO2-Werte auf das gesamte Ökosystem auswirken.
Bislang hat das Experiment in Staffordshire zu zwei sehr interessanten Entdeckungen geführt. Zunächst deuten die Daten darauf hin, dass Bäume mit dem Alter immer mehr Kohlenstoff aufnehmen.
Ältere Bäume können mehr Kohlenstoff aufnehmen als jüngere Bäume, da sie mehr Rinde aufweisen – der Teil eines Baumes, der Kohlenstoff aufnehmen und jahrzehntelang speichern kann.
Die Blätter oder Wurzeln eines Baumes neigen dazu, schneller zu verrotten als das Holz und geben dabei den aufgenommenen Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre ab.
Die Entdeckung, dass Bäume mit dem Alter mehr Kohlenstoff aufnehmen, stellt die Bedeutung des Erhalts von Wäldern und dem Ende der Abholzung nur noch weiter heraus.
Die bisher zweite wichtige Entdeckung des Experiments in Staffordshire ist, dass auch die Mikroben, die in den Baumkronen von ausgewachsenen Eichen leben, Methan konsumieren.
Die Konzentration von Methan in der Atmosphäre steigt seit Jahrzehnten schnell an, sowohl aufgrund von natürlichen Prozessen als auch von menschlicher Aktivität.
Die steigende Methankonzentration in der Atmosphäre ist besonders besorgniserregend, da es im Vergleich zu CO2 die Hitze viel stärker festhält.
Tatsächlich sind Methanemissionen für rund ein Drittel der Erderwärmung seit der vorindustriellen Zeit verantwortlich.
Die Entdeckung, dass Mikroben, die in ausgewachsenen Eichen leben, Methan konsumieren, bringt neue Hoffnung für den Kampf, Treibhausgase aus der Atmosphäre zu entfernen.
Tatsächlich deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Bäume jedes Jahr zwischen 25 und 50 Millionen Tonnen Methan aus der Atmosphäre entfernen.
Diesen Berechnungen zufolge sind Bäume rund 7 bis 12 % besser für das Klima, als wir ihnen derzeit zugestehen.
Das Experiment in Staffordshire ist dasjenige, das bislang die meisten Ergebnisse geliefert hat. Es werden jedoch auch in anderen Teilen der Welt Experimente durchgeführt.
Eines dieser Experimente wird in einem Stück ausgewachsenen Regenwalds im Herzen des brasilianischen Amazonasgebiets durchgeführt.
Die Forschenden nutzen dieselbe FACE-Technik wie auch in Staffordshire und wollen herausfinden, wie sich der Klimawandel auf den größten Regenwald der Welt auswirken wird.
Das Team interessiert sich besonders dafür, was während des Experiments unter der Erde passiert. Man versucht zum Beispiel zu beobachten, ob die Wurzeln der Bäume ausreichend Wasser und Nährstoffe erhalten.
Gleichzeitig untersuchen die Forschenden, wie sich der Klimawandel auf die Biodiversität im Regenwald auswirken könnte.
Diese Erkenntnisse ermöglichen bessere Vorhersagen darüber, wie und ob der Lebensraum in Zukunft Lebensmittel, Holz, Medizin und sogar Regen liefern kann.
Quelle: (BBC)
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LIFESTYLE Erderwärmung
In verschiedenen Ländern rund um die Welt führen KlimawissenschaftlerInnen Experimente an Wäldern durch, um herauszufinden, wie diese mit einer wärmeren Welt umgehen können. Und obwohl diese Experimente noch lange nicht abgeschlossen sind, haben die Forschenden bereits einige faszinierende Entdeckungen über Bäume und deren Rolle für die Kühlung des Planeten gemacht.
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